Wir waren vor einiger Zeit in Südamerika, in Patagonien, und haben dort festgestellt, dass Charles Darwin ganz massiv gegen die südamerikanischen Indianer geschrieben hat. Wie kommt Darwin dazu? Denn das hat schließlich auch bewirkt, dass die spanischen Eroberer ziemlich übel unter den Indianern gehaust und zum Teil ganze Stämme ausgerottet haben. Darwin war entsetzt über bestimmte Verhaltensweisen, die er unterwegs bei Feuerländern beobachtet hat. Er hat nicht gegen diese Menschen geschrieben. Er hat später versucht, in seiner Theorie des evolutionären Werdens von Lebensformen, zu denen der Mensch gehört, einen gemeinsamen Ursprung aller Arten zu sehen, also wo dann auch alle Menschen gemeinsam sind. Und er hat versucht, das nicht als höher oder tiefer entwickelte Formen von Menschlichkeit darzustellen. Aber er war bei seinen ersten Fahrten noch ein junger Mann, der über bestimmte Rituale und schlichte Verhaltensweisen etwas erstaunt war. Er hat das vielleicht etwas zu drastisch zu Papier gebracht, aber das würde ich nicht als Rassismus bezeichnen. Mich wundert, dass man "da unten", also tief im Süden von Südamerika, die Frühschriften von Darwin so minutiös rezipiert, während man seine späteren Werke offenbar nicht so genau anschaut. Wenn man das tun würde, würde man diese frühen Bemerkungen längst korrigiert finden.