Woher kommt die Redewendung "Du heilig's Blechle"?


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Aug 11 2016 1 mins   740

Blechmarke als "Ausweis" für Bedürftige

Im Schwäbischen gibt es schon sehr lange den "heiligen Kasten". Das war die Kasse, aus der die Armen bezahlt wurden. Damit die städtischen Armen eines Ortes sich als approbierte bestätigte Bettler ausweisen konnten, bekamen sie eine Blechmarke. Die nannte man auch "heilig’s Blechle". Der Bezug sind also sowohl die Ausweichformel als auch die Einrichtung des späten Mittelalters im Schwäbischen. Die Kirche hat sich damals darum gekümmert, dass die Leute aus dem heiligen Kasten – das war eine Art Almosenbehälter – etwas bekamen, sofern sie sich mit dem "heiligen Blech" ausweisen konnten. Da diesen Zustand der Armut niemand anstrebte und arm werden wollte, passte dies sehr gut zu diesem Ausruf des Erstaunens, der Empörung oder der Verzweiflung.